Eigenheimbau schafft Mietwohnraum


Die Untersuchung belegt, dass die Stärkung der Eigenheimförderung ein wesentlicher Aspekt für die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum ist.

Was ist der Sickereffekt?

Der Neubau von Wohnungen löst Umzugsketten im Wohnungsbestand aus. Jeder, der schon einmal umgezogen ist, weiss: die neue Wohnung ist meist hochwertiger als die alte. Man "schaukelt" sich im Laufe seines Lebens hoch. Im Umkehrschluss werden durch den Umzug in einen Neubau immer Wohnungen frei, die etwas kleiner, etwas älter und etwas preiswerter sind.

Neue Eigenheime schaffen Platz in der Innenstadt

Die vorliegende Studie untersucht im Auftrag der LBS Westdeutsche Landesbausparkasse die Sickereffekte neuer Eigenheime. Sie zeigt, dass selbst Eigenheime am Stadtrand über Umzugsketten innerhalb kurzer Zeit preiswertere Mietwohnungen für Durchschnitts- und Geringverdiener frei machen. So werden oft schon im zweiten oder dritten Glied der Umzugskette Wohnungen in stark nachgefragten innerstädtischen Lagen leer gezogen. Im Ergebnis haben neue Eigenheime – indirekt über die ausgelösten Sickerketten – kaum geringere Versorgungswirkungen als der soziale Wohnungsbau.

Sickereffekte auch in beliebten Schwarmstädten

Auf den engen Märkten der Schwarmstädte werden die frei gezogenen Wohnungen zwar meist teurer weiter vermietet. Das spricht aber nicht gegen den Sickereffekt. Auch in Köln oder Münster - das zeigt die Untersuchung - beziehen jüngere, einkommensschwächere und kleinere Haushalte die leer gezogenen Wohnungen. Wohl aber signalisiert die Mieterhöhung eine hohe Knappheit. Die aber muss durch eine beherzte Ausweisung von Bauland und eine Steigerung des Neubauvolumens bekämpft werden.

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