Erschwinglichkeit von Wohneigentum in langfristiger Betrachtung (1991-2015)


Wohneigentum erschwinglicher als vor 25 Jahren, aber ohnehin knappes Eigenkapital wird durch steigende Grunderwerbsteuersätze überproportional entwertet

Die durchschnittliche Kreditbelastung beim Kauf einer Eigentumswohnung ist in den letzten 25 Jahren enorm gesunken und liegt nunmehr verbreitet sogar unter der durchschnittlichen Mietbelastung. So das Ergebnis einer empirica-Studie im Auftrag der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG. Auch die Kreditbelastung beim Kauf eines Eigenheims ist erheblich gesunken, liegt aber deutlich über der entsprechenden Mietbelastung. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Die Niedrigzinsen machen die gestiegenen Kaufpreise inzwischen mehr als wett.

Eigenkapital bei Schwellenhaushalten immer knapper

Angesichts der hohen Erschwinglichkeit infolge der historisch niedrigen Zinsen könnte man schlussfolgern, es gäbe derzeit keinen Förderbedarf für Wohneigentum. Das stimmt natürlich für den Durchschnittshaushalt, nicht aber für den Einkommens- und Eigenkapitalbedingten Schwellenhaushalt. Gerade der zentralen Zielgruppe, den jungen Familien, fällt das Sparen in dieser Lebensphase ohnehin schwer: das Einkommen ist altersbedingt (noch) niedrig und die Ausgaben für den Nachwuchs knabbern zusätzlich daran.

Hohe Grunderwerbsteuersätze entwerten das Eigenkapital

Hinzu kommen die aktuell niedrigen Sparzinsen, die gegenüber den kräftig steigenden Kaufpreisen den Wert der verbleibenden Ersparnisse weiter schrumpfen lässt. Und schließlich müssen auf die hohen Kaufpreise auch noch immer höhere Nebenkosten entrichtet werden. Dabei ist zum einen ärgerlich, dass Notar- und Maklerkosten proportional zu den Kaufpreisen anwachsen. Noch ärgerlicher ist aber, dass die Grunderwerbsteuer wegen der ständigen Erhöhungen des Steuersatzes sogar überproportional ansteigt. Dadurch wird das wenige Eigenkapital der Schwellenhaushalte zusätzlich drastisch entwertet.

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