empirica Immobilienpreisindex II/2019


Die Mieten werden solange steigen, bis die Kluft zwischen Nachfrage und tatsächlichen Fertigstellungen geschlossen ist

Warum steigen die Mieten jetzt langsamer?

Seit rund zwei Jahren steigen die Mieten in den Top-7-Städten immer langsamer. Wie kann das sein? Offenbar wächst die Nachfrage jetzt nicht mehr so viel schneller als das Angebot: Der Zuzug ebbt etwas ab, die Einkommen mögen etwas langsamer steigen, doch vor allem hat der Neubau Fahrt aufgenommen.

Aber dennoch steigen die Kaufpreise kaum verändert weiter und damit insbesondere auch weitaus schneller als die Mieten. Wie kann das sein? Und: Fordern die „bösen“ Vermieter nicht deswegen immer höhere Mieten, weil sie die Wohnungen immer teurer einkaufen müssen? Offenbar nicht, es widerspräche der empirischen Beobachtung.

Tatsächlich finden die Anleger die Kaufpreise akzeptabel, sonst würden sie ja nicht zuschlagen. Zwar ist die Rendite geringer als früher, aber die Niedrigzinsen verhageln bei anderen Geldanlagen die Bilanz noch viel mehr. Außerdem sind 100 Euro Miete in fünf oder zehn Jahren aus heutiger Sicht mehr wert, wenn die Zinsen quasi auf null sind.

Okay, aber einfache Wohnungen werden doch veredelt („luxussaniert“), um sie anschließend teurer zu vermieten. Ja, richtig. Dabei darf man aber nicht vergessen: "Böse" Vermieter können die Mieten so auch nur in dem Maße steigern, wie es dafür zahlungsbereite Nachfrager gibt. Und mit zunehmendem Neubauangebot wird dieses Potential im Bestand kleiner.

Das schöne Ergebnis für Wohnungssuchende: Trotz nach wie vor zweistelliger Zuwachsraten bei den Kaufpreisen steigen die Mieten in den Top-7-Städten heute so langsam wie seit fünf Jahren nicht mehr.

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Datenquelle

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