Grundsicherungsrelevanter Mietspiegel (empirica) 2020


Kommunen sind verpflichtet, die Wohnkosten von Hilfebedürftigen zu decken, soweit sie angemessen sind. Dies ist der Fall, wenn die Ausstattung einfach ist und die Wohnung zum eher unteren Segment zählt. Der Grundsicherungsrelevante Mietspiegel (empirica) zeigt auf, was anmietbare Wohnungen mit solch einem relativ einfachen Standard vor Ort derzeit kosten.

Mietenauswertung 2020

Die Stadt München ist bei den Wohnkosten auch im unteren Wohnungsmarktsegment weiterhin Spitzenreiter in Deutschland. Eine einfache Wohnung kostet hier 950 Euro monatlich nettokalt. Auch in den Umlandkreisen um München sowie in den Städten Frankfurt, Stuttgart und Freiburg ist einfacher Wohnraum kaum unter 500 zu haben. In Sachsen und Sachsen-Anhalt hingegen kosten Wohnungen mit einfachem Standard meist unter 300 Euro.

Veränderungen seit 2014

Die Mieten einfacher Wohnungen haben in den letzten sechs Jahren in München am stärksten zugelegt. Eine hohe Dynamik im unteren Wohnungsmarktsegment haben auch die bayrischen Regionen Schwaben und Oberbayern sowie die Regionen Heilbronn, Stuttgart, Nürnberg, Frankfurt und das Berliner Umland.

Zeit für Anpassungen

Soll der Wohnbedarf von Hilfeempfängern weiterhin über die Kosten der Unterkunft gedeckt werden, müssen die Kommunen ihre Angemessenheitsgrenzen entsprechend anpassen.

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Datenquelle

Die empirica-Preisdatenbank für Immobilienpreise reicht zurück bis ins Jahr 2004 und ist die mit Abstand größte Sammlung von Immobilieninseraten für Deutschland. Seit 2012 stützen wir unsere Analysen auf die empirica-systeme Marktdatenbank, die eine stichtagsunabhängige Zufallsstichprobe mit professioneller Dopplerbereinigung (im Quer- und Längsschnitt) und expertengestützter Plausibilitätsprüfung bietet (Datensatzbeschreibung). Die hier verwendete Hedonik basiert auf einem bottom-up Ansatz, der von 401 Regressionen auf Kreisebene zu Regions-, Landes- und Bundeswerten aggregiert.