Erarbeitung der Pflegestrukturplanung des Landkreis Oder-Spree 2035/40
Bereits Ende 2022 waren rund 28% der Bevölkerung im Landkreis Oder-Spree 65 Jahre oder älter, etwa 9 % waren 80 Jahre oder älter. Im weiteren Zeitverlauf wird der Anteil älterer Personen weiter ansteigen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für altersbedingte Einschränkungen in der Lebensführung. Ebenso steigt mit dem Alter das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Bei den 65- bis unter 70-Jährigen betrifft dies im Landkreis 5,7 von 100 Personen. Bei den 85- bis unter 90-Jährigen ist dann mehr als jede zweite Person pflegebedürftig (54,1 %). Hinzu kommen nicht selten Einsamkeit und fehlende soziale Netzwerke.
Die meisten Personen möchten auch im Alter möglichst selbständig wohnen, in der Regel an ihrem angestammten Wohnstandort. Dort, wo viele ältere Personen leben, steigt der Bedarf an aufeinander abgestimmten Wohn-, Unterstützungs- und Hilfsangeboten für ein möglichst selbstbestimmtes Leben auch bei Pflegebedürftigkeit, meist schon im Vorfeld. Städte und Quartiere stellt dies vor Herausforderungen. Das gilt nicht zuletzt, weil stationäre Wohnangebote für die meisten Personen, wenn überhaupt, erst bei einem hohen Pflegegrad in Betracht kommen.
(Pflege-)Bedarfe gibt es jedoch nicht nur bei älteren Personen. Auch jüngere Personen leben mit einer erworbenen oder angeborenen Pflegebedürftigkeit. Neben Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel ihre Anforderungen an bestimmte ambulante Pflegeleistungen, gibt es teils erhebliche Unterschiede, die bei der Versorgung gewährleistet sein müssen (z.B. Tagespflege, spezielle Hilfen für Angehörige).
Der Pflegestrukturplanung für die Landkreis Oder-Spree soll hier einen Beitrag leisten, um bis 2035/2040 Entwicklungserfordernisse und Gestaltungswege in Bezug auf die Pflege und dessen Umfeld aufzuzeigen. Die Erstellung des Pflegebedarfsplans wird aus Mitteln des „Pakts für die Pflege“ gefördert.