Bevölkerungs- und Wohnungsnachfrageprognose 2023

Aktuelle Prognose

Kurzfristig starker Anstieg durch Flucht aus der Ukraine

Bevölkerungsprognose 2023

Die empirica Bevölkerungsprognose greift neben den üblichen drei Szenarien auch die Folgen des Krieges in der Ukraine für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland auf. Die Prognose berücksicht dabei sowohl Annahmen zur Altersverteilung der Ukrainerinnen und Ukrainer als auch vorliegende Daten zur regionalen Verteilung auf der Kreisebene.

Bis Ende 2023 steigt die Einwohnerzahl durch diese Fluchtbewegung bundesweit zusätzlich um 1,5 Mio. Personen gegenüber Dezember 2021. Hinzu kommt der "normale" Zuwachs der Bevölkerung durch die demografische Entwicklung und übrige Zuwanderung. Dieser beträgt je nach Szenario zwischen 166.000 und 307.000 Personen bis Ende 2023. Die Prognose liegt für Kreise und kreisfreie Städte differenziert nach Altersklassen und bis zum Jahr 2035 vor. Für die Gesamtbevölkerung hat unser Tochterunternehmen empirica-regio zusätzlich auch eine Gemeindemodellrechnung erstellt.

Wohnungsnachfrageprognose 2023

Die empirica Wohnungsnachfrageprognose basiert auf der empirica Bevölkerungsprognose und liegt ebenfalls für drei Varianten sowie mit und ohne die Geflüchteten aus der Ukraine vor. Sie ist darüber hinaus differenziert nach Wohnungen in Ein-/Zweifamilienhäusern (EZFH) einerseits und in Mehrfamilienhäusern (MFH) andererseits. Bundesweit wurden demnach im Jahr 2022 mehr als 400 Tsd. zusätzliche Wohnungen benötigt, im Zeitraum 2023-25 werden es 300-340 Tsd. Wohnungen jährlich sein und nach 2025 pro Jahr weniger als 200 Tsd.

Neben den insgesamt rund 600 Tsd. Wohnungen für Ukrainer (Zeitraum 2022-24) werden jährlich rund 100 Tsd. WE in EZFH (Tendenz: fallend) sowie rund 100 Tsd. WE in MFH benötigt (Tendenz: leicht fallend). Eine hohe EZFH-Nachfrage gibt es v.a. in BW, BY, Süd-HE, BB und West-NI, die Nachfrage nach MFH ist v.a. in den Städten hoch. Auch in demographischen Schrumpfungsregionen werden zusätzliche WE benötigt: nicht quantitativ, aber wegen fehlender Qualitäten. Auch diese Prognose liegt für Kreise und kreisfreie Städte differenziert und bis zum Jahr 2035 vor. 

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