Mieterschutz in Zeiten von Corona

Das Mietenmoratorium in der Corona-Krise ist richtig. Allerdings muss es ergänzt werden um einen Wohnkreditfonds. Andernfalls droht das Moratorium, einzelne Privatvermieter zu überlasten, was wiederum über Zwangsversteigerungen und Bankenkrise eine unheilsame Kettenreaktion in Gang bringen könnte. Der Fonds könnte gleichzeitig Trittbrettfahrer des Moratoriums davon abhalten, ihre Miete auszusetzen, obwohl sie noch in der Lage wären, sie (zumindest teilweise) zu leisten.

Die Mietzahlungen dürften weitgehend möglich sein, dafür sorgen Einkommensersatzleistungen wie Kurzarbeitergeld sowie Wohntransfers wie Wohngeld oder Übernahme von Kosten der Unterkunft bei Hartz IV. Daher dürfte der Wohnkreditfonds mit einem kleinen, einstelligen Milliardenvolumen auskommen. Die Refinanzierung könnte nach der Krise (zumindest teilweise) über eine Vermögensabgabe aller Vermieter erfolgen, z.B. proportional zu deren Mieteinnahmen.

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