Struktur und Gründe des Bauüberhangs

Im Rahmen dieses Forschungsprojekte wurden auf nationaler und regionalisierter Ebene die Struktur und Veränderung des sogenannten Bauüberhangs untersucht, der die genehmigten aber noch nicht fertiggestellten Bauvorhaben umfasst. Insbesondere wurde auch herausgearbeitet, welche Gründe für den Anstieg der letzten Jahre ins Feld geführt werden können und wie das Potenzial des Bauüberhangs für zukünftige Wohnungsfertigstellungen zu bewerten ist.

Zunächst ist ein Anstieg des Bauüberhangs eine einfache Folge eines Anstiegs der Baugenehmigungen und des baubedingten Zeitverzuges. Allerdings sollten dann die Baufertigstellungen ebenfalls nach einigen Jahren steil ansteigen, was derzeit nicht hinreichendem Maße der Fall ist. Als maßgeblicher Grund dafür ist eine verlängerte Baudauer zu nennen, die sich vor allem im Geschosswohnungsbau zeigt.  Ein weiteres Ergebnis der Auswertung ist, dass der Anteil der realisierten Bauvorhaben während des Beobachtungszeitraumes auf konstant hohem Niveau war und nicht etwa mit steigender Zahl der Baugenehmigungen sinkt. Demzufolge ist das Potenzial eines hohen Bauüberhangs positiv zu bewerten, denn dieser ist gleichbedeutend mit einer hohen Anzahl zu erwartender Wohnungsfertigstellungen. Bei hoher Kapazitätsauslastung der Bauwirtschaft kann mittelfristig nur mit einem Sinken des Bauüberhangs gerechnet werden, wenn die Zahl der Baugenehmigungen rückläufig wäre, was wiederum nicht erstrebenswert ist.  

Datengrundlage waren Sonderauswertungen aus der Bauüberhangsstatistik der Jahre 2015 bis 2019 sowie Auswertungen des Mikrodatensatzes der Bautätigkeitsstatistik der Jahre 2008 bis 2019.

Download: Studie