Bevölkerungsprognose Herrenberg bei einer möglichen Entwicklungsmaßnahme
Im Auftrag der Stadt Herrenberg hat empirica die demografische Entwicklung unter Berücksichtigung einer geplanten städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme mit ca. 1.400 neuen Wohneinheiten untersucht. Ein solches Bauvorhaben ist sowohl für die lokale Wohnraumversorgung als auch für die Bedarfsdeckung der Metropolregion Stuttgart relevant, weil es das regionale Binnenwanderungsmuster verändert. Aufgrund solcher Sekundäreffekte kann die Bevölkerungsentwicklung der Kommune bei Durchführung des Bauvorhabens nicht durch eine Trendprognose modelliert werden.
Klassische Angebotsprognose setzen auf Basis von Annahmen über die Alters- und Haushaltsstruktur der Neubaubezieher häufig ganz ohne empirische Basis voraus, dass sich die Zahl der Einwohner um die Zahl der neu geschaffenen Wohneinheiten erhöht. Eine derartige Prognose beantwortet nicht die Frage nach der Notwendigkeit eines Neubauvorhabens, weil sich dadurch jedes beliebige Bauprojekt pauschal rechtfertigen lässt.
Angesichts dieser Schwierigkeiten hat empirica in einem ersten Schritt den statistischen Zusammenhang zwischen Wohnungsangebot und Wanderungsströmen in der Metropolregion Stuttgart untersucht. In einem zweiten Schritt wurden die zukünftigen Wanderungsströme unter Berücksichtigung der Neubaueffekte modelliert. Diese modifizierten Wanderungsströmen wurden dann im dritten Schritt in das empirica-Prognosemodell eingebaut.
Das Ergebnis zeichnet ein wesentlich differenzierteres Bild der zukünftigen Einwohnerentwicklung als herkömmliche Prognosemodelle. Die empirische Herleitung des Umfangs und Altersstruktur der neubauinduzierten Wanderung ermöglicht eine zuverlässigere weitergehende Bedarfsplanung als eine rein auf Annahmen basierte Setzung.