Grundsicherungsrelevanter Mietspiegel (empirica) 2023

empirica stellt die Mieten verfügbarer Wohnungen dar:

Der aktuelle Grundsicherungsrelevante Mietspiegel (empirica) zeigt, was anmietbare Wohnungen mit relativ einfachem Standard vor Ort derzeit kosten. Dazu wurden die lokalen Mieten aus dem Jahr 2023 von öffentlich inserierten Wohnungen gleicher Größe (hier: mit ca. 60 m² Wohnfläche) der Höhe nach sortiert und der Höchstwert des unteren Drittels (also nur des einfachen Standards) abgelesen und in einer Deutschlandkarte dargestellt. 

Ergebnis der Mietenauswertung 2023: In der Region München sind die Wohnkosten deutschlandweit am höchsten - auch im unteren Wohnungsmarktsegment: Zur Anmietung einer ca. 60 m² großen Wohnung, wie sie für einen 2-Personen-Haushalt angemessen groß ist, muss man allein für die Grundmiete (Nettokaltmiete ohne Wohnnebenkosten) in der Stadt München schon im unteren Wohnungsmarktsegment monatlich 1.100 Euro zahlen! In den direkten Umlandkreisen um München sind es immer noch über 800 Euro. Auch im weiteren Münchener Umland sowie in den Städten Frankfurt, Stuttgart, Freiburg und Heidelberg ist einfacher Wohnraum teuer: Für 60-m²-Wohnungen werden hier selbst im unteren Segment über 700 Euro nettokalt verlangt. In weiten Teilen Ostdeutschlands (ohne Berlin und Brandenburg) sowie im nördlichen Hessen, im südlichen Niedersachsen, im Sauerland, in der Oberpfalz und im südlichen Rheinland-Pfalz gibt es hingegen noch Kreise und Städte, in denen für eine 60-m²-Wohnung mit relativ einfachem Standard im Schnitt noch nicht einmal 400 Euro monatlich für die Nettokaltmiete aufzuwenden sind.

Um den Wohnbedarf von Bedarfsgemeinschaften zu decken, sind Kommunen verpflichtet, die tatsächlichen Wohnkosten in angemessener Höhe zu finanzieren. Dazu präzisiert das Bundessozialgericht, dass „dem Hilfebedürftigen lediglich ein einfacher und im unteren Segment liegender Ausstattungsgrad der Wohnung zusteht.“ (BSG-Urteil vom 7.11.2006 - B 7b AS 10/06 R). Dennoch gelten in manchen Kommunen so niedrige Mietobergrenzen, dass Bedarfsgemeinschaften selbst diese einfachen Wohnungen nicht am Markt finden können.

empirica leitet auf dieser Basis auch Angemessenheitsgrenzen nach einem „schlüssigen Konzept“ her:

Auswertungen auf Gemeindeebene oder für andere Wohnungsgrößenklassen sind auf Anfrage möglich. Wir beraten darüber hinaus auch gerne bei der Herleitung von Mietobergrenzen für angemessene Unterkunftskosten nach einem schlüssigen Konzept.

Datenquelle

Die empirica-Preisdatenbank reicht zurück bis ins Jahr 2004 und ist die mit Abstand größte Sammlung von Immobilieninseraten für Deutschland. Seit 2012 stützen wir unsere Analysen auf die Value Marktdatenbank (ehemaliger Name: empirica-systeme), die eine stichtagsunabhängige Zufallsstichprobe mit professioneller Dopplerbereinigung (im Quer- und Längsschnitt) und expertengestützter Plausibilitätsprüfung bietet (Datensatzbeschreibung).