Gibt es Long Covid beim Sparen und Wohnen?

Studie im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge

Ungeschorene, Angekratzte und Geschorene

Die Älteren sind weitestgehend ungeschoren durch die Krise gekommen. Gutverdiener, Urbane und Akademiker waren zwar oft im Homeoffice und haben ein paar finanzielle Kratzer abbekommen, hatten aber keine größeren finanziellen Einbußen. Im Gegenteil: Mangels Konsumgelegenheit sparten sie oft sogar mehr als vorher. Die Geschorenen sind einerseits Selbstständige und Freiberufler zum Beispiel in der Gastronomie und im Messebau und andererseits die Einkommensschwächsten. 

Corona und Konsumausgaben: verstärkte Rücklagenbildung

Rücklagen aus eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der Lockdowns will die Mehrheit größtenteils noch ausgeben. Hier wirken erhebliche Nachholeffekte. Aber selbst wenn das unabsichtlich Gesparte eher ausgegeben wird, hat sich das Sicherheitsbewusstsein verändert. So wollen die Geschorenen eine größere Vorsichtskasse in konservativen Geldanlagen halten. Angekratzte wiederum planen mehr langfristiges Sparen in Aktien und ETF. Durch die Erfahrungen in der Pandemie haben finanzielle Polster für viele offenkundig einen größeren Stellenwert bekommen. 

Homeoffice: Gutverdiener profitieren, kein Zurück zum Status quo ante

Vor allem jüngere, besser Ausgebildete und gut Verdienende waren wegen Corona erstmalig im Homeoffice. Darunter auch viele Städter, die eher beengt auf der Etage wohnen. Am Gros der Erwerbstätigen – und damit insbesondere an Handwerkern, Arbeitern und Geringverdienern – ging diese Spielart der Pandemie vorüber.

Der Wunsch, auch weiterhin im Homeoffice zu bleiben, ist sehr stark ausgeprägt. Das gilt insbesondere für Jüngere, in ländlicher Wohngegend und für Frauen. Bei Frauen dürfte die Familienarbeit ein wichtiges Motiv sein, auf dem Land die gesparten Pendelzeiten und -kosten. Auf dem Land dürfte jedoch der Arbeitgeber diesem Wunsch seltener nachkommen. Bei Frauen wiederum ergeben sich Einschränkungen, weil sie eher Berufe haben, die man vor Ort ausüben muss.

Podcast zur Studie: Folge 21: Was bleibt nach der Pandemie?
Download: Studie | Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge