Mieten für Wohngemeinschaften in Unistädten - Wintersemester 2017


In Zeiten knapper Wohnungsmärkte ist es für junge Menschen besonders attraktiv, mit Hilfe von Wohngemeinschaften (WG) ihre Wohnkosten zu reduzieren. Aber was sind die üblichen Preise für das gemeinschaftliche Wohnen - was ist in meiner Stadt "teuer" und was ist "billig"?

Kommentar: Studis lasst das Klotzen sein, sucht ´ne WG und zieht dort ein

Studentenwohnungen werden immer teurer. Dasselbe gilt aber auch für Familienwohnungen, Seniorenwohnungen oder Singlewohnungen. Wir haben kein spezielles Versorgungsproblem für angehende Akademiker, sondern eine allgemeine, urbane Versorgungsknappheit.

Die Ursache liegt an der Schwarmwanderung in die Städte, aber zu einem gewissen Teil auch an den gestiegenen Ansprüchen. Im Falle des Studenten muss es ja nicht immer ein hippes Apartment mit Dachterrasse, Fitnessraum und Partykeller sein. Es muss nicht einmal eine eigene Wohnung sein: Die gute alte Wohngemeinschaft passt ohnehin besser in die neue sharing economy.

Im Unterschied zum Geringverdiener oder der jungen Familie ist das studentische co-living ohnehin nur temporär. Der Studienabschluss verspricht baldige Besserung. Dagegen muss die Familie des kleinen Mannes womöglich noch lange auf beengten Verhältnissen hausen.

Studenten sind mobiler und flexibler als der Durchschnitt. Immer mehr meiden daher schon jetzt die überteuerten Schwarmstädte: Wer in Hildesheim statt Hamburg oder in Magdeburg statt München büffelt, kann der Knappheit ein Schnippchen schlagen. Wer dennoch in Frankfurt, Stuttgart oder Köln studieren und auf die eigene Wohnung nicht verzichten will, muss dann eben kleckern statt klotzen.

empirica-Ranking: WGs zum Wintersemester 26% teurer als vor fünf Jahren

Zu Beginn des Wintersemesters 2017 ist der Standardpreis für ein unmöbliertes WG-Zimmer mit 550 EUR in München am höchsten, gefolgt von Frankfurt a.M. (460 EUR) und Stuttgart (448 EUR). Die günstigsten Angebote gibt es derzeit in Chemnitz (205 EUR) sowie in Halle (230 EUR) und Magdeburg (250 EUR). In den Hochschulstandorten insgesamt liegt der Standardpreis zum aktuellen Semester bei 361 EUR und somit 26% über dem Niveau aus dem Sommersemester 2012.

Auf Basis von mehr als 100 Tsd. Mietinseraten für WG-Zimmer erstellt empirica eine Übersicht, die halbjährlich aktualisiert wird und Auskunft über die Mietpreise im WG-Segment der Unistädte gibt. Sie liefert für alle größeren Hochschulstandorte Deutschlands (über 120 Städte) Standardpreise (mittlerer 50%-Wert) sowie die Preisspanne der Warmmiete eines unmöblierten WG-Zimmers, das zwischen 10qm und 30qm groß ist, auf Basis der Angebote aus dem dritten Quartal 2017.

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