empirica Immobilienpreisindex IV/2018


Die Mieten werden solange steigen, bis die Kluft zwischen Nachfrage und tatsächlichen Fertigstellungen geschlossen ist

Licht am Ende des Tunnels – zumindest in den Top-7-Städten

Die Steigerungsrate der Mietpreise in den Top-7-Städten war 2018 mit 4,2% (Vj. 5,9%) erstmals seit 2014 rückläufig. Dabei reicht die Spanne von Hamburg mit 1,3% (Vj. 4,3%) bis Berlin mit 6,4% (Vj. 7,8%). Angebotsseitig ist dies als Etappenerfolg des zunehmenden Neubaus zu werten. Aber auch die Nachfrage hat reagiert: Junge Familien und Geringverdiener flüchten immer weiter ins Umland, Studierende weichen in die neuen Schwarmstädte der zweiten Reihe aus (z.B. Magdeburg, Chemnitz, Kassel, Heilbronn).

Anders die Entwicklung der Kaufpreise für ETW: Diese haben in den Top-7-Städten nochmal an Fahrt gewonnen. In- und ausländische Kapitalanleger wittern angesichts der Niedrigzinsen hier weiterhin Renditechancen.

Auch bundesweit steigen Kaufpreise erheblich stärker als Mietpreise (alle Baujahre). Aber vor allem haben hier 2018 die Preise für Eigenheime (9,1%, Vj. 6,9%) erstmals seit der Finanzkrise stärker zugelegt als die für ETW (9,0%, Vj. 8,3%). Dieser Effekt spiegelt die Risiken und Nebenwirkungen der Suburbanisierung sowie der zunehmenden Baulandknappheit im Umland der Schwarmstädte.

Im laufenden Jahr wird dieses Preisfeuerwerk durch das neue Baukindergeld weiter geschürt. So wird die Teuerung ins Umland der Schwarmstädte exportiert, während die ländlichen Regionen weiterhin Einwohner verlieren und so zusätzlichen Leerstand produzieren.

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