Mieten für Wohngemeinschaften in Unistädten - Wintersemester 2023


In Zeiten knapper Wohnungsmärkte ist es für junge Menschen besonders attraktiv, mit Hilfe von Wohngemeinschaften (WG) ihre Wohnkosten zu reduzieren. Aber was sind die üblichen Preise für das gemeinschaftliche Wohnen - was ist in meiner Stadt "teuer" und was ist "billig"?

In den Hochschulstandorten insgesamt liegt der Standardpreis zum aktuellen Semester bei 446 EUR und somit 19% über dem Niveau aus dem Wintersemester 2018 (+3,5% p.a.) bzw. 28 EUR höher als im Wintersemester 2022 (+6,6% p.a.).

Der Osten holt auf – allen voran Leipzig

Seit dem Wintersemester 2018 sind die Angebotsmieten bundesweit um 21% und in den Unistädten um 19% gestiegen. Wenig verwunderlich wuchsen die Niveaus der WG-Mieten in Unistädten mit 19% quasi parallel. Ein bisschen wundert es aber doch, da WG-Mieten „warm“ sind. Offenbar wurden die Vorauszahlungen für Nebenkosten noch nicht den neuen Energiepreisen angepasst. Mit Nachzahlungen wäre dann wohl noch zu rechnen.

Aktuell kosten WG-Zimmer im Mittel 446 Euro im Monat, München ist mit 700 Euro sehr viel teurer. Der Anstieg in München ist jedoch mit 17% sogar leicht unterdurchschnittlich. Ganz anders in Leipzig: Hier liegt die WG-Miete mit 395 Euro zwar unter dem Mittelwert, der Anstieg liegt mit 43% jedoch weit über dem bundesweiten Schnitt.

Überhaupt fällt ins Auge, dass die WG-Mieten im Osten kräftiger steigen: In sechs der neun ostdeutschen Studentenhochburgen legten sie kräftiger zu als der Durchschnitt ‑ nur Jena, Erfurt und Dresden blieben darunter. Gleichwohl ist Berlin weiterhin die einzige ostdeutsche Studentenstadt mit überdurchschnittlichem WG-Preisniveau, selbst die eher teuren ostdeutschen Städte Leipzig und Rostock kosten knapp unter 400 Euro. Neben Wolfsburg, Paderborn und Siegen lässt sich damit fast nirgends so günstig studieren wie in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen oder Vorpommern.

Wo ist es am preiswertesten, wo am teuersten?

Zu Beginn des Wintersemesters 2023 ist der Standardpreis für ein unmöbliertes WG-Zimmer mit 700 EUR in München am höchsten, gefolgt von Hamburg, Köln und Berlin (je 550 EUR) sowie Frankfurt und Offenbach a. M. (je 540 EUR). Die günstigsten Angebote gibt es derzeit in Wolfsburg (221 EUR) sowie in Halle (Saale) (300 EUR) und Paderborn (315 EUR).

Auf Basis von mehr als 100 Tsd. Mietinseraten für WG-Zimmer erstellt empirica eine Übersicht, die halbjährlich aktualisiert wird und Auskunft über die Mietpreise im WG-Segment der Unistädte gibt. Sie liefert für alle größeren Hochschulstandorte Deutschlands (über 120 Städte) Standardpreise (mittlerer 50%-Wert) sowie die Preisspanne der Warmmiete eines unmöblierten WG-Zimmers, das zwischen 10qm und 30qm groß ist.

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Datenquelle

Die empirica-Preisdatenbank für Immobilienpreise reicht zurück bis ins Jahr 2004 und ist die mit Abstand größte Sammlung von Immobilieninseraten für Deutschland. Seit 2012 stützen wir unsere Analysen auf die Value Marktdatenbank, die eine stichtagsunabhängige Zufallsstichprobe mit professioneller Dopplerbereinigung (im Quer- und Längsschnitt) und expertengestützter Plausibilitätsprüfung bietet (Datensatzbeschreibung).