CBRE-empirica-Leerstandsindex 2022
Leerstandsquote zum 31.12.2021
- Trendumkehr: nach zweijährigem leichtem Anstieg fällt bundesweiter Leerstand wieder.
- Gegenüber 2020 sinkt der Leerstand um ca. 4 Tsd. auf 607 Tsd. Wohnungen.
- Niedrigste Leerstandsquoten in München (0,2 Prozent) gefolgt von Frankfurt/M., Münster und Freiburg (0,3 Prozent) sowie Ingolstadt (0,4 Prozent).
- Wiederholter Anstieg der Leerstandsquote in demographischen Schrumpfungsregionen auf 7,4 Prozent.
- Höchste Quote in Pirmasens (9,3%) und Frankfurt/Oder (9,1%).
Erneute Trendumkehr nach 2 Jahren
Der marktaktive Leerstand – also Geschosswohnungen, die unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbarer sind – lag Ende 2021 bei 2,8% oder rund 607.000 Einheiten. Das bedeutet einen Rückgang um etwa 4 Tsd. Einheiten gegenüber dem Vorjahr 2020 (rund 611 Tsd. Einheiten). Damit erlischt bereits nach einer zweijährigen Marktentspannung mit leicht zunehmenden Leerständen das Licht am Ende des Tunnels und die Knappheit nimmt wieder zu.
Wohnungspolitisches Fazit
Die Mietmärkte der Schwarmstädte schienen zuletzt wieder aufatmen zu können, was sich in Mieten niederschlug, die langsamer als im Umland gestiegen sind. Außerdem waren die leicht zunehmenden Leerstände auf dem Weg zur Normalisierung. Angesichts steigender Zinsen, explodierter Materialpreise und neuer Zuwanderung deutet die kurzfristige Leerstandsentwicklung jedoch eine erneue Kehrtwende an. Auch mittelfristig dürfte die Wohnungsknappheit andauern: die Zuwanderungszahlen werden aufgrund des eklatanten Arbeitskräftemangels vieler Branchen weiter kräftig steigen, aber die Fertigstellungsstatistik wegen der heute nicht begonnenen Neubauten auf Sicht von eher 3 als 2 Jahren einbrechen.
Allerdings dürften die Zeiten der starken Zuzüge in die Kernstädte erstmal vorbei sein. Dies zeigen nicht zuletzt die seit Jahren zunehmende Abwanderung junger Familien ins Umland sowie eine allmählich rückläufige Landflucht bei Studierenden oder Berufseinsteigern. Und auch die ukrainischen Flüchtlinge scheinen sich gleichmäßiger übers Land zu verteilen als frühere Auslandszuwanderungen. So gesehen bleibt Hoffnung, dass sich die zuletzt immer größer gewordenen Unterschiede im Wohnungsleerstand zwischen Stadt, Land und Umland künftig wieder etwas annähern.
Methodik
Der marktaktive Leerstand berücksichtigt keine ´Ruinen´ oder dysfunktionalen Leerstände. Angaben für den totalen Leerstand auf Basis fortgeschriebener Daten des letzten Zensus fallen daher höher aus. Demnach summierte sich der totale Leerstand Ende 2021 auf 1,18 Millionen Geschosswohnungen sowie weitere 0,55 Millionen Wohnungen in Eigenheimen. Damit wären derzeit rund fünf von zehn leerstehenden Geschosswohnungen nicht unmittelbar disponibel und daher kein marktaktiver Leerstand.
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Datenquelle
Der CBRE-empirica-Leerstandsindex ist die einzige Datenquelle mit Angaben zum marktaktiven Leerstand in Geschosswohnungen in Deutschland. Grundlage der aktuellen Zahlen bilden Bewirtschaftungsdaten des Immobilienberatungsunternehmens CBRE (rund 920.000 Wohneinheiten zum Stichtag 31.12.2021) sowie umfangreiche Analysen und Schätzungen auf Basis der empirica-Regionaldatenbank und des Statistischen Bundesamtes.